schmeißen

schmeißen
1schmeißen:
Das gemeingerm. starke Verb mhd. smīz̧en, ahd. ‹bi›smīz̧an, got. bi-, gasmeitan, aengl. smītan, norw. mdal. smita bedeutet eigentlich »beschmieren, bestreichen, beschmutzen«. Es ist vielleicht mit den unter schmeicheln und Schminke behandelten Wörtern verwandt, außergerm. Beziehungen bleiben ungewiss. Die Grundbedeutung ist einerseits im schwachen Verb 2schmeißen (mhd. smeiz̧en) zu »Kot auswerfen, besudeln« vergröbert worden (dazu »Geschmeiß, Schmeißfliege«, s. u.), andererseits hat sich (wohl über eine Zwischenstufe »‹Lehm› anwerfen«) die Bedeutung »werfen, schleudern« entwickelt, in der »schmeißen« heute ugs. gilt. Wieder veraltet ist die Bedeutung »schlagen« (mhd., älter nhd. und in engl. to smite), mit der eigentlich wohl ein »geschleuderter« Ruten- oder Peitschenhieb gemeint ist; an sie schließt sich das studentensprachliche Schmiss »Narbe von einer Wunde, die einem Mitglied einer schlagenden Verbindung beim Fechten im Gesicht beigebracht wurde« an (17. Jh.; ugs. heute auch für »Schwung«, dazu schmissig »schwungvoll, flott«). – Abl.: Geschmeiß (mhd. gesmeiz̧e »Auswurf, Unrat, Schmetterlingseier; Gezücht«; nhd. ugs. »widerliche, verabscheuungswürdige Menschen«). Zus.: Schmeißfliege (im 16. Jh. verdeutlichend neben gleichbed. »Schmeiße«; man hielt die besonders auf Fleisch und Exkremente abgelegten Eier für ihren Kot).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Schmeißen — Schmeißen, verb. irreg. Imperf. ich schmíß; Mittelw. geschmissen; Imperat. schmeiße, schmeiß. Es ist in doppelter Gestalt gangbar, in beyden aber nur in den gemeinen Sprecharten üblich. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, heftig und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schmeißen — Vst. std. stil. (8. Jh.), mhd. smīzen streichen, schmieren , ahd. smīzan, as. smītan PPrät., mndd. smiten, mndl. smiten Stammwort. Aus g. * smeit a Vst. schmeißen , auch in gt. smeitan, ae. smītan, afr. smīta. Die Bedeutung läßt sich schwer… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schmeißen — Schmeißen, 1) so v.w. werfen, schlagen, letzteres von Pferden gesagt; 2) von Raubvögeln, den Koth von sich geben; 3) von Insecten, so v.w. Eier legen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schmeißen — Schmeißen, bei Raubvögeln: Kot auswerfen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • schmeißen — V. (Mittelstufe) ugs.: etw. aus der Hand irgendwohin werfen Synonym: schleudern Beispiele: Er hat seinen Rucksack in die Ecke geschmissen. Das Kind schmiss das Essen zu Boden …   Extremes Deutsch

  • schmeißen — schmei·ßen; schmiss, hat geschmissen; gespr; [Vt] 1 etwas irgendwohin schmeißen etwas mit einer kräftigen Bewegung des Arms irgendwohin fliegen lassen ≈ werfen1: die Schultasche in die Ecke schmeißen 2 etwas irgendwohin schmeißen etwas plötzlich… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schmeißen — schleudern; feuern (umgangssprachlich); werfen; schmettern; durchführen; zugange sein (umgangssprachlich); leisten; ausführen; bewirken * * * schmei|ßen [ ʃm …   Universal-Lexikon

  • schmeißen — 1. a) ↑ schmettern (1 a). b) abbrechen, aufgeben, aufhören, einstellen; (ugs.): an den Nagel hängen, aufstecken, aussteigen, das Handtuch werfen, [den Kram] hinschmeißen, stecken; (salopp): hinhauen. c) sich anziehen, sich [be]kleiden,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schmeißen — schmeißenv 1.tr=werfen.Mhd»smizen=streichen,schmieren;schlagen«.FußtaufdemindogermWurzelwort»smid=werfen«.Seitdem15.Jh. 2.tr=jnvonderSchuleweisen.Seitdem19.Jh.,schül. 2a.intr=dasStudiumabbrechen.1960ff.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • schmeißen — 1. werfen, geben. »Schmeiß ma mal de Kassette rüber.« 2. starten, anzünden. »Schmeiß mal den Ofen/Wagen an.« …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

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